Nützliche Informationen über Rassegeflügel

 

 

Eine Anleitung wie man Hühner richtig beringt.

 

(Der Text und die Bilder wurden von Peter Stutz zur Verfügung gestellt)

 

 

Wie ziehe ich richtig den Ring auf.
Dazu seht ihr drei Bilder. Beim Überstreifen werden die vier Zehen NICHT nach vorne gelegt.
Das Gelenk ist schmaler, wenn die hintere Zehe an den Lauf, wie auf den zwei Bildern gelegt wird. Denn die hintere Zehe ist weiter oben angesetzt, was das Überstreifen erleichtert. Bei diesem Anlegen der Zehe kann man auch gleich feststellen, ob das Tier zur Entenzehigkeit neigt. Geht der Zeh nur sehr schwer (natürlich ohne Gewalt) oder gar nicht an den Lauf, neigt das Jungtier zur Entenzehigkeit.
Hat man den Zeitpunkt zur optimalen Beringung etwas verpasst, kann man den Lauf vor dem Beringen in Eiswasser oder mind. kaltem Wasser kühlen. Denn das warme Gewebe ist immer dicker. Auch das einölen mit Pflanzenöl ist in solchen Fällen zu empfehlen. Der Ring flutscht dann meistens drüber.
Auf keinen Fall aber versuchen den Ring mit Gewalt drüber zu stemmen. Wenn er mit den oben genannten Hilfsmitteln nicht drüber will, hat man eben Pech gehabt. Nächstes Jahr öfters mal probieren.
Es ist erlaubt, dass auf Ausstellungen das Tier eine Nummer größeren Ring tragen darf, sofern er sich nicht entfernen lässt. Solche Tiere mit falscher Ringgröße kommen dann, so glaube ich, aber nicht mehr in die Preise.

 

Die Bruteiqualität

 

 

 

Die Beschaffenheit der Bruteier beeinflusst das Brutergebnis und die Qualität der geschlüpften Küken. Die für die Brut vorgesehenen Eier müssen daher besonders sorgfältig ausgewählt und behandelt werden. Kriterien für die Auswahl der Eier zur Brut sind deren Größe, Form, Schalenstruktur und Festigkeit, der Inhalt (soweit er von außen mit Hilfe eines Leuchtturmgerätes beurteilt werden kann) und die hygienische Beschaffenheit.

 

Von der Masse des Bruteis hängt die Größe des geschlüpften Küken Ab. Im Durchschnitt wiegt das Ei eines Huhns 55-60, einer Pute 80 bis 90, einer Ente 60 bis 80 und einer Pute 80 bis 90 und einer Gans 160 bis 200 Gramm. Bruteier, die in der Masse extrem von der durchschnittlichen Einzeleimasse abweichen, haben ein unausgeglichenes Dotter-Weißei-Verhältnis (normal = 1: etwa 1,6 bis 1,7), das zu einer Verminderung des Schlupfergebnisses führen kann. In der Regel gilt auch, je schwerer die Bruteier, desto länger die Brutdauer. Bei einer größeren Anzahl von Bruteiern sollte vor der Einlage eine Sortierung nach der Eimasse erfolgen. 

 

Das erleichtert die Sortierung der Küken und die Bildung ausgeglichener Bestände. Die Masse eines einzelnen Bruteis darf vom Durchschnitt der Gesamteinlage nicht um mehr als 10% abweichen. So können Kükenparteien mit weitgehend einheitlichen Körpermaßen erbrütet werden. Bruteier mit einer von der Norm abweichenden Form sind von der Brut auszuschließen, da sie nicht nur das Brutergebnis negativ beeinflussen, sondern auch Erbfehler angesehen werden müssen.

 

Die Schale des Bruteies muss die für die Geflügelart und Rasse charakteristische Färbung aufweisen, über eine ausreichende Festigkeit verfügen und frei von mechanischen Beschädigungen sein. Eier mit höckerförmigen Kalkauflagerungen auf der Schale sollten, soweit diese nicht Rassetypisch sind, nicht zur Brut verwendet werden.

 

Beim Durchleuchten (Schieren) versucht man, neben Haarrissen in der Eischale, Unregelmäßigkeiten im inneren des Ei zu erkennen. Eier mit beweglicher Luftkammer, mit 2 Dottern (Doppeldotter) oder mit Blut- bzw. Fleischflecken sind als brutuntauglich anzusehen.

 

Werden die Eier auf harte Unterlagen gelegt oder nicht mit der erforderlichen Sorgfalt gesammelt und transportiert, so entstehen vermehrt Schäden an der Kalkschale. Solche Eier sind dann nicht mehr für die Brut geeignet, weil Bakterien und Pilze ungehindert in das Ei eindringen und sich dort stark vermehren können. Schließt man schalengeschädigte Eier nicht von der Brut aus, so gefährden diese die gesamte Einlage. Aber auch durch die vielen Poren intakter Eischalen können Bakterien und Pilze in das Innere des Ei gelangen. Das frisch gelegte Ei kühlt sich, in Abhängigkeit von der Umgebungstemperatur, mehr oder weniger schnell ab. 

 

Dabei entsteht ein Druckabfall im Ei inneren gegenüber der Umgebung und der dadurch hervorgerufene Sog begünstigt das Eindringen der Mikroorganismen in das Ei. 

 

Von Art und Dauer, der auf das Brutei einwirkenden Mikroorganismen und deren Anzahl hängt der Bruterfolg entscheidend ab. Deshalb sollen die gelegten Eier nicht über mehrere Stunden im Stall verbleiben, sondern umgehend eingesammelt werden.

 

Nach einer ersten Sortierung desinfiziert man die für die Brut als tauglich befundenen Eier.

Je früher die Brutdesinfektion erfolgt, desto wirksamer ist diese Maßnahme. Großflächige Verunreinigungen oder Krustenartige Verschmutzungen setzen den Desinfektionserfolg stark herab.

 

 In den Eiporen eingedrungener Schmutz erschwert außerdem den Gasaustausch während der Embryonalentwicklung. Durch waschen und desinfizieren erlangt ein verunreinigtes Brutei nie mehr seine ursprüngliche Qualität. Zur Desinfektion der brutfähigen Eier hat sich die Begasung mit Formaldehyd besonders bewährt. Die sogenannte Nassdesinfektion mit Formaldehyd, Per essigsaure oder jodhaltiger Lösung ist möglich. Hierbei muss die Desinfektionslösung jedoch öfter gewechselt werden. Bei der Nassdesinfektion wird außerdem die Kutikula (welche die Vermehrung von Mikroorganismen auf der Eischale hemmt) zerstört. Nassdesinfizierte Bruteier sind in ihrer Lagerfähigkeit eingeschränkt und sollten deshalb innerhalb von 4 bis 5 Tagen zur Brut verwendet werden. 

 

Mit Formaldehyd desinfizierte Bruteier sind einige Tage länger lagerfähig. Wird eine Lagerzeit von 7 Tagen überschritten, so muss mit verminderter Schlupffähigkeit gerechnet werden.

 

Die Bruteier lagert man, am besten auf dem Spitzen Pol stehend, bei einer Temperatur von 10 bis 15°C und einer relativen Luftfeuchtigkeit von 70 bis 80%. Zu Beginn der Vorbrut sollten die Eier erneut desinfiziert werden.